Dialoge über Vergangenheit und Zukunft in Berlin
Eine wichtige und eben jetzt nötige Diskussion fand am 26. Oktober 2023 im Bundespresseamt in der Berlin statt. Zu dieser Veranstaltung kamen Vertreter vieler russischsprachiger Vereine und Organisationen, sowie auch diejenigen, für die die russische Sprache keine Muttersprache ist. Sie stellen sich und dem deutschen Staat jedoch für sie wichtige und sensible Fragen.
Die Hauptrednerin des Abends war Christiane Hoffmann, die este stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung sowie stellvertretende Leiterin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Sie hat nicht nur zwei Stunden in ihrem vollen Terminkalender für Gespräche mit uns reserviert, sondern gab mit ihrem Beitrag den Gesamtton der Veranstaltung vor.
Wie können russischsprachige Mitbürger am öffentlichen Leben teilnehmen? Welche Formen, Inhalte und Erfahrungen der zivilgesellschaftlichen Beteiligung sind derzeit relevant, und welche sind nur eine Simulation der Einbindung? Welchen Wert hat die Vielfalt der Hintergründe russischsprachiger Menschen in einer schwierigen Zeit des Versuchs, Menschen nach zahlreichen, nicht immer gerechten Parametern zu trennen? Welche Rolle spielen dabei die Massenmedien? Und wie können wir mit unserer vielfältigen Lebenserfahrung und unseren persönlichen Geschichten Wege für eine nachhaltige und effektive Zusammenarbeit finden?
Genau darum ging es bei der Diskussion, die vom Vorstandsmitglied des BVRE e.V., Viktor Ostrovsky, moderiert wurde und an der neben Frau Hofmann auch Wladimir Weinberg (BVRE e.V.), Svitlana Zolotareva (LaruHelps Ukraine e.V.) und die belarussische Aktivistin Jeanna Krömer sowie zahlreiche Zuschauer teilnahmen. Die schwierigen und oft kontroversen Fragen regten zum Nachdenken über die Zukunft der Zivilgesellschaft in Deutschland an, in der auch die Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion eine wichtige Rolle spielen. Viele von denen wurden offensichtlich vom kriminellen sowjetischen Regime "vergiftet" und deren Traumata sind leider intergenerationell.
Mehrfach betonten die Redner die Notwendigkeit der Intensivierung des Dialogs zwischen dem deutschen Staat und der Gesellschaft allgemein sowie mit dem russischsprachigen Teil der Gesellschaft. Nur durch eine solche gemeinsame Arbeit können wir die effektivsten Wege finden, um alle unsere Bürger in das gesellschaftspolitische Geschehen in Deutschland einzubeziehen und gefährlichen Tendenzen zur Abkehr von der Demokratie entgegenzuwirken.
Die Arbeit wird lang und schwierig sein. Dennoch startete hiermit sehr erfolgreich die Interaktion unserer Gemeinschaft mit der Regierung, organisiert durch die Bemühungen des Bundespresseamtes und des BVRE e.V. Darüber sprachen alle Teilnehmer nach dem Treffen, und die Festlegung einer gemeinsamen Arbeitsrichtung wurde als wichtiges Ergebnis der Diskussion im Bundespresseamt hervorgehoben.