Das 3. Seminar des Projektes „Dialoge gegen Rassismus für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts – ImPlural“ fand in Berlin statt

Yuriy Krotov · 

Vom 20. bis 22. September 2024 fand das 3. Seminar für Multiplikator*innen im Rahmen des Projekts „ImPlural“ statt. Die Veranstaltung bot eine breit gefächerte Auseinandersetzung mit den Themen zivilgesellschaftlicher Partizipation, Fundraising für Vereine im Bereich der politischen Bildung sowie Öffentlichkeitsarbeit und politisches Framing.

Tag 1: Einführung / politischer Aktivismus

Der erste Tag begann mit einer Begrüßung durch das Team des BVRE e.V., das die Teilnehmenden über die Ziele und den Ablauf des Seminars informierte. Im Anschluss folgte ein inspirierender Impulsvortrag von Tatiana Dettmer, Geschäftsführerin des Lew Kopelew Forum e.V., zum Thema „Dissidenten aus den sowjetischen Ländern in Deutschland“, bei dem besonders die Rolle von Lew Kopelew und die heutige Arbeit des Forums hervorgehoben wurden.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags und Abends hielt Tatiana Golova von der ZOiS gGmbH einen zweiteiligen Workshop zum Thema „Formen des Aktivismus in einer demokratischen Gesellschaft“. Sie beleuchtete theoretische Aspekte des Aktivismus und ging auf die Radikalisierung der gesellschaftlichen Landschaft ein. Diese Vorträge boten den Teilnehmenden eine Grundlage, um über die Herausforderungen zivilgesellschaftlichen Engagements in heutigen demokratischen Systemen nachzudenken.

Der Tag endete mit einer Lesung des bekannten Schriftstellers Viktor Erofeev, die einen literarischen Blick auf politische und gesellschaftliche Themen eröffnete und eine lebhafte Diskussion unter den Teilnehmenden anregte.

Tag 2: Fundraising und Projektförderung

Der zweite Tag begann mit einem Besuch im Haus der Wannsee-Konferenz, wo die Teilnehmer*innen sich mit den historischen Protokollen der Wannsee-Konferenz und deren Bedeutung für die Erinnerungskultur auseinandersetzten.

Am Nachmittag leitete Maxim Gozman, Experte für Projektumsetzung, einen umfassenden Workshop über Fundraising für politische Bildungsprojekte. In drei aufeinander folgenden Sitzungen erklärte er den Teilnehmerinnen, wo und wie sie Fördermöglichkeiten für ihre Projekte finden können. Im Rahmen des Fundraising-Workshops erstellten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit Maxim Gozman als Übung einen musterhaften Förderantrag von Anfang bis Ende, einschließlich aller wichtigen Bestandteile wie Projektbeschreibung, Zielsetzung und einem detaillierten Finanzplan.FormularbeginnFormularende

Tag 3: Politisches Framing und Öffentlichkeitsarbeit

Der dritte und letzte Seminartag begann mit einem Vortrag von Nikolai Klimeniouk, Journalist, der sich mit dem Thema politisches Framing beschäftigte. In seinem Beitrag „Chlopok ist doch keine Explosion“ erläuterte er, wie Sprache gezielt manipuliert wird, um politische Narrative zu formen. Diese Analyse von Sprachmanipulationen regte zu einer intensiven Diskussion an und sensibilisierte die Teilnehmenden für die Bedeutung und Wirkung von Worten im politischen Diskurs.

Im Anschluss daran gab die Social Media Expertin Anna Bajrakov ein zweigeteiltes Media-Training zum Thema „Öffentlichkeitsarbeit eines Vereins“. Hier lernten die Teilnehmenden, wie sie effektive Öffentlichkeitsarbeit betreiben können, insbesondere im digitalen Raum. Es wurden Strategien für Social Media, Pressearbeit und die Nutzung verschiedener Kommunikationskanäle besprochen. Viele Teilnehmende nutzten diese Gelegenheit, um konkrete Pläne für die Öffentlichkeitsarbeit ihrer eigenen Verinen zu entwickeln.

Den Abschluss des Seminars bildete eine Diskussion unter der Leitung von Wladimir Weinberg (BVRE e.V.). Die Teilnehmenden tauschten sich über die Ergebnisse der verschiedenen Dialogforen aus und reflektierten die Inhalte der vergangenen Tage.

Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragten für Antirassismus gefördert